Montag, 17. Januar 2011

Öko-Katastrophe Biosprit

Das Leck im System:
  • CO2-Aufnahme durch Energiepflanzen
  • Fehler im System: übermäßige CO2-Freisetzung durch Rodung
  • CO2-Freisetzung durch Transport
  • CO2-Emissionen von Kfz's

"100 Prozent Biodiesel - 100 Prozent klimaneutral" gilt schon lange nicht mehr uneingeschränkt. Nun gibt es eine Studie, in der nachgewiesen wird, wie zerstörerisch das EU Vorhaben "10 Prozent Treibstoff aus erneuerbaren Quellen bis 2020" wirklich ist. Eigentlich sollen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen mindestens 35 Prozent CO2 eingespart werden.

Catherine Bowyer (Institute for European Environment Policy - IEEP) ermittelte folgenden Effekt:
  • der EU Plan führt zu einem Anstieg zwischen 80,5 und 167 Prozent
  • "Wir können nicht einfach Biosprit nutzen und dann denken, alles ist gut"
  • bis 2035 wird sich der weltweite Biosprit-Absatz auf ca. 700 Mio. Liter/Tag erhöhen (nach IEA)
  • Bundeskabinett beschloss nun die Erhöhung des Ethanol Anteiles von 5 auf 10 Prozent
  • von 1997 bis 2010 hat sich bei uns die Fläche der nachwachsenden Rohstoffe auf mehr als 2,1 Mio. Hektar erhöht
  • der größte Anteil hierbei stellen Raps, Weizen und Mais
  • in Indonesien erhöht sich die Zahl der Palmölplantagen seit 1999 um 8,7 Prozent jährlich
  • Indonesien beackert derzeit eine Fläche von 7,3 Mio. Hektar (Bayern hat eine Fläche von 7 Mio. Hektar)
  • für viele dieser Plantagen mußten Waldflächen gerodet werden
  • durch Kettensägen und Brandrodung wird Lebensraum für viele Tiere vernichtet und CO2 freigesetzt
  • Holly Gibbs Umweltwissenschaftler an der Uni of Wisconsin hat schon 2008 hierzu gesagt "Zw. 30 und 120 Jahre dauert es, bis die Ölpalme jene Treibhausgase wieder aufgenommen hat, die im Zuge der Rohdung freigesetzt wurden."
  • fallen den Rodungen dann auch noch Torfregenwälder zum Opfer, verlängert sich diese Frist sogar auf bis zu 900 Jahre!
  • die Bilanz sieht für Soja- oder Maiskulturen nicht besser aus
  • der Anbau von Energiepflanzen verknappt schließlich noch die Fläche für die Nahrungsproduktion, was zur Folge hat, das die Bauern Brachflächen wieder in Betrieb nehmen
  • setzen die EU Länder ihr Vorhaben durch, wird dieses zu einem weltweiten Flächenverbrauch von 4,1 bis 6,9 Mio Hektar führen


Meiner Meinung nach besteht derzeit nur die Möglichkeit:

  • den Verbrauch mit immer sparsameren Motoren weiter zu reduzieren
  • Hybrid Fahrzeuge verstärkt einzusetzen, die ihren Strombedarf beim Fahren selbst erzeugen
  • Motoren zu nutzen, die nur Abfälle aus der Landwirtschaft nutzen (statt der Weizenkörner nur das Stroh in den Tank). Dieses würde den Konflikt um Nahrung und Umweltressourcen deutlich entschärfen..




Quellen:
Focus 46/2010
The Indirect Land Use Change Impact of the Use of Biofuels in the EU
Agro-Kraftstoffe - Ökologische Folgen


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