Samstag, 14. Mai 2011

Gen-Interessen in Lebensmittel-Behörde

René Gräber, Heilpraktiker und Gesundheitspädagoge:
Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) ist für die Risikobewertung von Gentechnik-Pflanzen zuständig – eigentlich. Denn tatsächlich wurde noch keine einzige Genpflanze abgelehnt. Nun haben sich Erklärungen dafür gefunden: So ist die Vorsitzende des Verwaltungsrates der EFSA, Diana Banati, auch Vorstandsmitglied im International Life Science Institute (ILSI), wie sich herausstellte.

Doch was ist die ILSI? Es ist de facto eine Lobbyorganisation der Lebensmittel- und Gentechnikindustrie. Sie vertritt unter anderem Syngenta, BASF, Coca Cola und Nestlé. Bei Amtsantritt in die EFSA hatte Banati nichts von ihrer Mitgliedschaft verlauten lassen. Dennoch darf sie weiter in ihrem Amt verbleiben.

Doch es gibt noch mehr Verflechtungen zwischen Politik und der Gentechnik-Lobby. So ist Suzy Renckens, ehemals hochrangige Mitarbeiterin der EFSA, nach dem Ausscheiden aus der Politik in das Gentechnik-Unternehmen Syngenta eingetreten.

Wechselbeziehungen zwischen Politik, Lobbyisten und Industrie - es ist wohl bekannt, dass die beiden Damen nicht die einzigen sind, denen dies vorgeworfen werden kann. Immer wieder sichern sich hochrangige Politiker ihre Pfründe, indem sie nach Ausscheiden aus dem politischen Amt in eine gut bezahlte Stelle in der Industrie wechseln. Philipp Strohm, Sprecher von Greenpeace Österreich, fordert als Konsequenz die Einrichtung einer unabhängigen Lebensmittelbehörde, “die für die Sicherheit von Menschen arbeitet, nicht für sichere Umsätze der Gentech-Industrie.” [Rene Graeber.de]

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