Montag, 26. September 2011

Klimabilanz Biosprit eine Katastrophe

Essen gehört nicht in den Tank. Die Klimabilanz von Agrotreibstoffen, vulgo Biosprit, ist verherrender als bisher angenommen.

Die Klimabilanz von Biokraftstoffen ist schlechter als bisher angenommen. Darauf macht das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" aufmerksam, das sich auf eine interne Studie der EU-Kommission beruft.

Die Analyse des wissenschaftlichen Beirats der europäischen Umweltagentur EEA zeige, dass der Anbau der Energiepflanzen massiv in die Umwelt eingreift: Wälder werden gerodet und Torfböden umgepflügt, wenn riesige Soja-, Zuckerrohr- und-Palmölplantagen entstehen.

Dr. Bernhard Walter, Ernährungsexperte von "Brot für die Welt", sagt:
"Wenn man die verheerenden Folgen von neuen riesigen Plantagen einrechnet, wird die angebliche Klimafreundlichkeit von Biokraftstoffen wie E10 immer fragwürdiger."
"Die Kommission macht Aussagen über die Nachhaltigkeit von Treibstoffen, doch die schwerwiegenden Folgen bleiben außen vor. Das heißt, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen."

Carolin Callenius, Koordinatorin der Ernährungskampagne des evangelischen Hilfswerks, sagt:
"Die Europäische Union muss endlich Konzepte vorlegen, die wirklich fit für die Zukunft sind. Gerade im Verkehrssektor müssen wir über eine Reduzierung des Energiebedarfs reden."
"Die Biosprit-Ziele der Politik müssen auf den Prüfstand - und bei der Bewertung der Energiepflanzen müssen endlich auch die fatalen indirekten Effekte eine Rolle spielen."
"Nur Abfallprodukte und Erntereste, sofern sie nicht als Dünger gebraucht werden, können die ungünstige Bilanz verbessern."

(Quelle: Brot für die Welt - "Biosprit ist Mogelpackung")

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