Sonntag, 11. August 2013

Eine Kleine Geschichte zum Nachdenken !

Lieber Herr XX


Mein Name ist Wilhelm. Ich bin seit 3 Jahren obdachlos. Ich lebe auf der Straße.

Ich glaube, ich habe da etwas gefunden, das Ihnen gehört.

Vor drei Tagen, habe ich ihre Geldbörse gefunden, es lag direkt an dem Fahrradständer neben der Bäckerei Schmitz auf der Severinsstr.

Ich denke es ist Ihnen aus Popotasche gefallen. Hiermit haben Sie Ihre Geldbörse zurück. Es dürfte noch alles da sein, ich habe nichts rausgenommen.


Bitte sehen Sie mir nach, dass ich Ihre Geldbörse auf den Inhalt überprüft habe – nur so habe ich ihre Adresse rausgefunden. Und nur so konnte ich Ihnen diesen Brief zukommen lassen.Natürlich bemerkte ich das viele Bargeld (184 Euro und 24 Cent) und die Kreditkarten. Natürlich war die Versuchung da, einfach alles zu behalten. Da bin ich ehrlich. Ich habe mich dagegen entschieden., Ich möchte von Ihnen noch nicht mal eine Belohnung haben. Es braucht auch kein Wort des Dankes.


Eine Bitte habe ich jedoch an Sie. Vielleicht erzählen Sie von dieser Geschichte Ihren Freunden und Verwandten. Vielleicht bringen Sie manche Menschen zum Nachdenken. Viele von uns leben keineswegs freiwillig auf der Straße. Viele von uns wurden hart von Schicksal getroffen. Viele von uns würden am liebsten wieder ein normales Leben führen. Eine normale Wohnung haben, ein richtiges Bett.

Wenn wir Passanten um einen Euro bitten, dann machen die meisten das nicht um sich billigen Schnaps zu kaufen, sondern weil Sie überleben wollen. Vielleicht bringen Sie ja manche Menschen zum Nachdenken.

Herzlichst, Wilheim

Foto: Markus Brondl

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